Wir zählen in Deutschland rund 10.000 öffentliche Kläranlagen. Sie alle sind an ein Abwasserkanalnetz von fast 600.000 Kilometern Länge angeschlossen. Unvorstellbar, welche Wassermengen dort täglich gereinigt werden. Dabei sind diverse Verfahren relevant. Doch egal, ob das Wasser biologisch, chemisch oder mechanisch behandelt wird – in jedem Klärwerk braucht es funktionierende, widerstandsfähige Fördertechnik, die den Wassermengen trotzt und 24/7 einsatzbereit ist.
Zähne putzen, duschen, Kaffee kochen und mit der Karaffe voll Wasser an den Arbeitsplatz. Kaum sind wir richtig wach, haben wir uns schon viermal am Wasserhahn bedient – und, für uns selbstverständlich, sauberes Wasser genutzt. Im Vergleich ist der Umstand, dass Trinkwasser aus unseren Wasserleitungen kommt, ein wahrer Luxus. Denn weltweit fließen 80 Prozent des städtischen Abwassers noch immer unbehandelt in die Gewässer. Vielerorts gibt es außerdem keine festgelegten Richtwerte und Kontrollen durch das Gesundheitsamt, um Krankheitserreger und Schadstoffe im Trinkwasser auszuschließen. Für die gleichbleibend gute Qualität sorgen in Deutschland Kläranlagen.
Was ist Klärwerkstechnik
Zur Reinigung der Gewässer von unterschiedlicher Verschmutzung, werden in der Regel drei Verfahren eingesetzt, oft in Kombination:
- Mechanisch (auch physikalisch):
Hier werden durch Siebung, Filtration und weitere Einzelverfahren große und kleine Feststoffe, Fette und Öle, Sand und Co. entfernt. Durch das Einblasen von Luft oder Gasen und das Erhöhen oder Verringern der Wassertemperatur können weitere Schmutzpartikel entfernt werden. - Biologisch:
Zu den biologischen Verfahren, beispielsweise nutzbar für Lebensmittel- und Tierkörperbeseitigung, zählt die Oxidation zum aeroben Abbau organischer Bestandteile (mit Sauerstoff) sowie die anaerobe Abwasserreinigung im Reaktor (ohne Sauerstoff). - Chemisch:
Flockung, Neutralisation und Desinfektion sind ein Teil der chemischen Verfahren zur Abwasserreinigung. So können zum Beispiel durch die Zugabe von, Säuren und Basen, Eisen- und Aluminiumsalzen oder Ultraviolettstrahlung biotisch nicht abbaubare Krankheitserreger abgetötet und der ideale pH-Wert eingestellt werden.
Moderne Kläranlagen werden deshalb oft als „dreistufig“ bezeichnet. Seit einiger Zeit gibt es eine vierte, ergänzende Reinigungsstufe für Mikroverunreinigungen durch beispielsweise Medikamente oder Pestizide.
Anforderungen an Rollen und Räder
In Filteranlagen, Reaktoren und Klärbecken kommen an vielen Stellen Räder und Rollen zum Einsatz. Diese müssen rund um die Uhr einwandfrei laufen – und das unter hoher Belastung durch große Wassermengen und verschiedene Witterungsbedingungen. Alle Anforderungen im Überblick:
- Zuverlässigkeit & Leistung: Kläranlagen arbeiten ununterbrochen, 365 Tage im Jahr.
- Hitze- und Kältebeständigkeit: Für einige Prozesse muss das Wasser erhitzt oder gekühlt werden.
- Stabilität: Die Wassermassen üben enormen Druck aus. Entsprechend robust sind Filteranlagen, Becken und Co., die das Gewicht zusätzlich verstärken und teils von Förderröllchen transportiert werden müssen.
- Wasserbeständigkeit: Unter anderem im Klärbecken ist der Unterwassereinsatz von Nöten. Rollen und Räder müssen rostfrei und langlebig sein.
- Beständigkeit ggü. chemischen Stoffen: Zur Reinigung des Wassers wird zum Beispiel Ammoniak verwendet.
- Einfache Wartung: Das Austauschen einzelner Fördertechnik-Komponenten sollte schnell und einfach von statten gehen, damit es zu keiner Verzögerung der Abläufe kommt.
Speziell für die so vielseitigen wie anspruchsvollen Bedingungen, die in einer Kläranlage herrschen, eignen sich insbesondere folgende Fördertechnik-Komponenten:
Individuelle Trag- und Förderbandrollen fertigt TORWEGGE für verschiedene Belastungen an, die auch geeignet für den Nassbetrieb sind. Denn alle Komponenten bestehen aus wasserresistenten Werkstoffen und die Lagergehäuse sind extra abgedichtet.
Keine Last und kein Weg ist zu schwer – die Schwerlast-Bandagen-Kompletträder sind für den Einsatz im Klärwerk angepasst und spezielle Vulkollan®- und Plyurethan-Laufbeläge sorgen auch bei härtesten Einwirkungen für großen Fahrkomfort, was die Elastizität, Fahrgeräusche, Rollwiderstand und Bodenschonung angehen.
Können nur Räder mit kleinem Umfang eingesetzt werden, sorgen Elastik-Gummi-Laufbeläge für die nötige Belastbarkeit, gute Traktion, eine hohe Lebensdauer und genügend Dämpfung.
Räder aus Polyamid (PA6) sind in der Klärwerkstechnik die Antwort auf alles. Sie sind nicht nur sehr tragfähig, sondern gleichzeitig laufruhig, bruchsicher und langlebig. Sie arbeiten bei Temperaturen zwischen minus 40 und plus 90 Grad Celsius, können Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Sie trotzen selbst Säuren und Laugen und sind – je nach Wunsch und Einsatzzweck – in speziellen Ausführungen erhältlich. Damit erfüllen sie alle Hauptanforderungen in der Abwassertechnik.
Reifen wechsle dich: Bei vorhandenen Bandagen-Rädern bietet TORWEGGE die Möglichkeit, verschlissene Räder wieder aufarbeiten zu lassen, statt komplett zu ersetzen. So können die Kosten für eine neue Felge gespart werden, sofern sie noch einsatzfähig ist.
Ideal für die Klärwerkstechnik eignen sich auch C-Schienensysteme, mit denen sich Arbeitsplätze einfach und effizient strukturieren lassen. Grund dafür sind die besonders hochwertig verarbeiteten Bauteile der individuell zusammenstellbaren Schienen- und Energiezufuhrsysteme bei TORWEGGE. Sie sorgen zum Beispiel für ununterbrochene Druckluft- oder Stromversorgung unter ergonomisch wertvollen Bedingungen.
Neben Baukasten-Systemen, mit denen sich die Fördertechnik für Kläranlagen problemlos zusammenstellen lässt, bieten einige Hersteller, wie auch TORWEGGE, außerdem individuelle Lösungen nach Vorlage oder Zeichnung. Dafür steht Ihnen unser Kundenservice jederzeit zur Verfügung und wir erarbeiten gemeinsam ein Konzept.
