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Wie Unternehmen Energie sparen

Energiesparen heißt aktuell das Gebot der Stunde. Die Preise steigen, dennoch muss die Versorgung mit Strom und Gas sichergestellt werden, um produzieren zu können. Schon allein aus Kostengründen ergibt es für Unternehmen daher Sinn, die Intralogistik auf Optimierungspotenziale zu überprüfen. An welchen Schrauben Sie drehen können, lesen Sie im neuesten Blogbeitrag.

04.11.2022
von Thorsten Burgard
Lesezeit: ca. 4 Min.

Wie Unternehmen Energie sparen

 

Kaum ein Thema beschäftigt derzeit so viele Menschen wie die Energie. Erst kürzlich hat die Bundesregierung diverse Sparmaßnahmen beschlossen, die kurz- und mittelfristig zur Sicherung der Energieversorgung beitragen sollen. Unter anderem sieht der Plan vor, dass weniger Büroflächen geheizt werden und Gebäude, Denkmäler und Werbeflächen zu bestimmten Zeiten nicht mehr beleuchtet werden. Auch die Privathaushalte sind dazu aufgerufen, so viel Energie wie möglich einzusparen. Ebenso sollen Unternehmen ihren Gas- und Stromverbrauch möglichst drosseln, um eine Notsituation bei der Energieversorgung im Winter zu vermeiden. Doch gerade Industriebetriebe benötigen viel Energie. Durch verschiedene Optimierungsmöglichkeiten im Bereich der Intralogistik können Unternehmen bares Geld sparen.

Bestandsanalyse zu Beginn

In einem ersten Schritt sollten zunächst alle Energiefresser identifiziert werden. Übrigens: Bei größeren Unternehmen sind seit 2015 Energieaudits sogar verpflichtend. Dabei wird unabhängig analysiert, wo es Einsparpotenziale gibt. Auch ohne offiziellen Audit lässt sich der Energieverbrauch ermitteln. Dadurch ergeben sich klassischerweise einige Maßnahmen.

Der Klassiker: Beleuchtung umstellen

Ganz gleich ob im Büro, in der Lagerhalle, im Aufenthaltsraum oder der Produktion: Licht wird überall gebraucht. Leuchtstoffröhren oder klassische Glühbirnen weisen dabei einen deutlich höheren Verbrauch auf als effizientere LED. Auch strahlen zweitgenannte nicht so viel Wärme ab, was die Temperaturverhältnisse in Innenräumen verbessert. Es empfiehlt sich zudem Bereiche, die weniger oft frequentiert sind, mit Bewegungsmeldern auszustatten, damit nur dann Strom verbraucht wird, wenn er wirklich gebraucht wird.

Wärme ist nicht gleich Wärme

Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf zeigt auf, dass sich auch bei der Heizungsanlage Energie sparen lässt – ganz gleich, ob diese mit Öl, Gas, Solar, einem Blockheizkraftwerk oder einer Brennstoffzelle betrieben wird. Allerdings ist eine Beratung erforderlich, um auch wirklich einen Mehrwert zu schaffen und Kosten zu senken. Dies wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 80 Prozent der Beratungskosten (maximal 6.000 Euro) gefördert.

Die richtigen Lösungen sparen Energie

Wenn es darum geht, Energie im innerbetrieblichen Materialfluss zu sparen, dann sind kurze Wege bereits sinnvoll. Außerdem sollte die Anlage – seien es Rollenbahnen, Gurtförderer oder andere Fördersysteme – so in den Produktionsbetrieb integriert sein, dass sie auf veränderte Herstellungsprozesse schnell angepasst werden kann.

Neben einer energieeffizienten Antriebstechnik gehören insbesondere geringer Abrieb und Rollwiderstand sowie eine gleichlaufende Bewegung beim Transport zu den wichtigsten Eigenschaften, die ein Fördersystem aufweisen muss. Mit geringem Verschleiß und Wartungsfreundlichkeit lässt sich zudem Energie einsparen.

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Blick auf die gesamte Lieferkette

Grundsätzlich müssen Prozesse im Zusammenhang und abhängig von anderen Vorgängen betrachtet werden, um wirklich nachhaltig zu sein. Beispiel: Eine Anlage verbraucht durch eine Anpassung weniger Energie, was zu geringerer Abwärme führt. Die Frage lautet dann, ob mehr geheizt werden muss. Auch für derartige Situationen sind vorherige Analysen relevant.

Kleine Veränderungen, hohe Einsparungen

All diese Tipps sorgen zwar dafür, dass Kosten langfristig gesenkt werden – oft reichen auch schon kleinere Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um kurzfristig für Energieeinsparungen zu sorgen. Neben dem Sensibilisieren der Mitarbeitenden im Umgang mit Licht und Heizung sollten Unternehmen nach Möglichkeiten suchen die Heizung ganz abzustellen, etwa nachts oder am Wochenende, wenn kein Nachtschichtbetrieb herrscht. Vor allem in Büroräumen wird aus Unachtsamkeit oft vergessen die Heizungen, herunterzudrehen. Kurzum: bedarfsgerecht heizen.

Auch gezielte Einstellungen bei Klimaanlagen und Lüftungssystemen sorgen für eine Reduzierung des Energieverbrauchs. Das BMWK zeigt gleich mehrere Möglichkeiten, die richtigen Einstellungen vorzunehmen. Unter anderem ist es für die Unternehmen oft ratsam, die Temperaturvorgaben und die Luftvolumenströme zu ändern: Bei Raumluftanlagen ist es wichtig, dass sie nicht auf zu niedrige Temperaturen eingestellt oder überdimensioniert sind, um Zugluft zu vermeiden.

Staatliche Förderungen helfen bei Investitionen

Darüber hinaus können nicht nur Privathaushalte von staatlichen Förderungen profitieren, auch Unternehmen haben verschiedene Ansprüche, etwa was die Umrüstung auf eine neue Heizungsanlage angeht. Selbiges trifft zu bei der Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach oder einem Windrad auf dem Gelände.

Wer bei der Analyse des eigenen Unternehmens Hilfe braucht, kann auf die Expertise eines Energieberatenden zurückgreifen. Nach einer Überprüfung der Energiebilanz schlagen diese Optimierungen vor, damit langfristig stabile Anlagen, Prozesse und niedrige Energiekosten etabliert werden. Das BMWK hilft auch bei der Suche nach einem Beratenden.

 

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