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Von wegen antriebslos! Rollenbahnen ohne Antrieb nutzen

In modernen Produktions- und Logistikzentren scheint sich alles von allein zu bewegen. Im Hintergrund ein monotones Surren und Piepen, der Motoren und Bedienelemente aller Geräte, Maschinen und Anlagen. Kaum vorstellbar, dass einzelne Elemente innerhalb dieser Systeme ohne Elektronik auskommen – teilweise sogar funktionaler sind. Das gilt zumindest für Förderstrecken, auf denen Güter transportiert werden. In vielen Fällen ist es sinnvoller, auf Rollenbahnen ohne Antrieb zu setzen, als motorisierte Alternativen zu nutzen.

27.05.2022
von Thorsten Burgard
Lesezeit: ca. 4 Min.

 

Der grundsätzliche Aufbau von Rollenbahnen ohne und mit Motor ist gleich: An einem Gestell oder an Laufleisten sind nebeneinander viele Rollen befestigt. Alle 1,5 bis 2 Meter sowie an Stoßstellen und in Kurven befinden sich tragende Stützen. Die Rollen ergeben eine Bahn, auf der Güter transportiert werden können.

Rollenbahnen ohne Antrieb bewegen sich mithilfe von Schwerkraft oder indem Mitarbeitende das Fördergut darauf manuell anschubsen oder schieben. Bei angetriebenen Rollenbahnen übernimmt ein Motor die Aufgabe der Schwerkraft beziehungsweise der Mitarbeitenden.

Einsatzgebiete von Rollenbahnen ohne Antrieb

Die Einsatzgebiete von Rollenbahnen ohne Antrieb sind vielfältig. Man findet Rollenbahnen in diversen Unternehmensbereichen von der Produktion über das Lager, den Wareneingang, Verpackung und Kommissionierung bis in den Versand. Ein paar konkrete Beispiele: Logistikbetriebe transportieren darauf etwa Pakete, Säcke, Paletten, Stahl- oder Kunststoffbehälter, in der Lebensmittelindustrie dienen sie der Beförderung verpackter und unverpackter Ware. In der Pharmaindustrie werden mit ihrer Hilfe ebenfalls diverse Gebinde oder Kartons bewegt und an Flughäfen begegnen sie einem an der Sicherheitskontrolle oder am Check-in als Gepäckförderer.

Vorteile von Rollenbahnen ohne Antrieb

Gegenüber mit Motor versehenen Rollenbahnen haben Rollenbahnen ohne Antrieb einige Vorteile:

  • Erstens lassen sich an drei Stellen Kosten sparen: Da dort keine Elektronik verbaut ist, sind sie in der Anschaffung und in der Wartung günstiger als angetriebene Varianten. Defekte Rollen können relativ günstig einfach einzeln ausgetauscht werden. Hinzu kommt, dass durch den motorlosen Antrieb beim Betrieb keine Energiekosten anfallen.
  • Zweitens tragen sie zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei, da der Transport geräuscharm erfolgt.
  • Drittens haben Rollenbahnen ohne Antrieb eine sehr zuverlässige Leistung, denn aufgrund der fehlenden Elektronik sind sie weniger fehleranfällig als motorisierte Varianten. Zudem ist ihr Lauf in der Regel flüssig.
  • Viertens ist – bedingt durch den geringen Energiebedarf – der Betrieb einer Rollenbahn ohne Antrieb sehr umweltfreundlich.

Wie Rollenbahnen ohne Antrieb funktionieren

Der Transport von Gütern auf Rollenbahnen ohne Antrieb erfolgt bei horizontalem Aufbau durch manuelles Schieben durch Mitarbeitende. Bei einem leichten Gefälle übernimmt die Schwerkraft diese Arbeit. Am besten ist es, wenn das Gefälle zwischen zwei und fünf Prozent liegt. Nicht geeignet sind Rollenbahnen ohne Antrieb, wenn Steigung überwunden werden soll und bei extrem langen Förderstrecken.

Damit das Fördergut nicht zwischen den Rollen hängen bleibt, sollte dessen Lauffläche eben und fest sein. So wird eine fließende Bewegung der Rollenbahnen gewährleistet. Zudem sollten die Rollen breiter sein als die zu befördernden Güter sind. Das ist besonders in Kurven wichtig, damit die Güter nicht hängenbleiben. Für einen optimalen Lauf und eine schwungvolle Drehbewegung ist auch der Tragrollendurchmesser entscheidend. Am besten liegt der Boden des Transportguts auf mindestens drei Rollen auf.

Wie schnell und in welche Richtung sich die Rollenbahnen bewegen, kann jederzeit individuell angepasst werden. Bei Bedarf können zur Kontrolle der Geschwindigkeit Bremstragrollen integriert werden.

Rollenbahnen ohne Antrieb von TORWEGGE

Bei TORWEGGE können wir Ihnen verschiedene Rollenbahnen ohne Antrieb liefern. Sie unterscheiden sich durch die verbauten Materialien und die Größe der Tragrollen. In der Regel verwenden wir Tragrollen aus Kunststoff oder Stahl oder Edelstahl und fertigen das Traggestell aus Stahl oder Edelstahl. Je nach Fördergut kommen für Sie gegebenenfalls Schwerlast-, Klein-, Leichtrollenbahnen oder Röllchenbahnen infrage. Unser gesamtes Portfolio können Sie sich in unserem Fördertechnikkatalog ab Seite 82 ansehen.

Für die Wahl der Förderbahn sind im Wesentlichen die Maße und das Gewicht der zu transportierenden Güter relevant. Die für Sie passende Förderstrecke planen wir gerne individuell für Sie.

Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Unterstützung bei der Planung Ihrer Förderanlage benötigen.

 

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